Skip to main content
Empfängnis-Verhütung

Empfängnis-Verhütung

Das Thema Verhütung betrifft Frauen von der Pubertät bis zum Klimakterium (Wechseljahre).

Welche Verhütungs-Methode sich für Sie am besten eignet, hängt sehr von der aktuellen Lebensphase, der Partner-Situation und den eigenen Bedürfnissen ab. Wir beraten Sie über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Voraussetzungen wie Vorerkrankungen, Alter, Anforderungen an die Sicherheit bzw. Handhabung einer Methode.

Das Smartphone spielt mittlerweile eine nicht zu unterschätzende Rolle als Informations-Quelle bei Verhütungsfragen. Leider führt die moderne App-Technologie auch dazu, dass unsichere Kalender-Methoden ein gefährliches Comeback feiern. Grundsätzlich kann das Angebot – mit Umsicht genutzt – aber auch Vorteile bringen. Unter dem Stichwort Empfängnis-Verhütung finden sich Apps, die sehr unterschiedliche Ziele verfolgen:

  • Sogenannte „Reminder-Apps“ dienen der Erhöhung der Sicherheit und erinnern die Anwenderin an die Einnahme des Verhütungsmittels.
  • Apps zur „natürlichen Verhütung“ basieren auf der sogenannten Kalendermethode, die gerade für Jugendliche sehr unsicher ist, da sie strenge Disziplin und regelmässige Zyklen bedingt und der effizienten Anwendung eine lange Lehrzeit vorausgeht.

Die Pille

Seit ihrer Entwicklung vor mehr als 50 Jahren gehört die Pille auf der ganzen Welt zu den zuverlässigsten Methoden der Empfängnisverhütung. Damit ist sie eines der beliebtesten Mittel der Familienplanung. Die Pille verhindert den Eisprung. Diese Wirkung beruht auf den in der Pille enthaltenen weiblichen Hormonen «Östrogen» und «Gestagen», mit denen der Zyklus einer Frau entsprechend gesteuert werden kann.

Zusätzlich sorgen die Hormone in der Pille für zwei weitere Effekte, die ebenfalls einer Schwangerschaft entgegenwirken: Zum einen bleibt die Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals, die normalerweise um die Zeit des Eisprungs eintritt, aus. So können Spermien nur erschwert in die Gebärmutter eindringen. Zum anderen kommt es durch die Wirkung der Pille zu einem ungenügenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Das Ei kann sich nicht einnisten.

Die Pille ist eine empfängnisverhütende Methode, die man als sehr zuverlässig bezeichnen kann. Eine Bedingung für die hohe Zuverlässigkeit ist aber die regelmässige Einnahme.

  • Vorteile der Pille
    Die Pille kann zusätzliche positive Begleiterscheinungen haben, wie die Verbesserung von Menstruations-Beschwerden und unreiner Haut.
  • Nachteile der Pille
    Bei der Verwendung moderner, niedrig dosierter Pillen konnte die Häufigkeit unerwünschter Nebenwirkungen reduziert werden. Im Allgemeinen werden diese Pillen gut vertragen. Dennoch muss der Nutzen der Pille sorgfältig gegenüber möglichen Risiken, insbesondere Thrombosen und Lungenembolien, abgewogen werden.
  • Kann die Pille unfruchtbar machen?
    Die Befürchtung vieler Frauen hinsichtlich der negativen Einflüsse der Pille auf die spätere Fruchtbarkeit ist unbegründet. Bei Frauen, die jedoch schon vor Anwendung der Pille Zyklusstörungen hatten, kann es nach Absetzen der Pille wieder zu den gleichen Störungen kommen.

Der Vaginalring

Der Vaginalring verwendet die gleichen Hormone wie die Pille: Östrogen und Gestagen. Anders als bei der Pille werden die Hormone nicht geschluckt, sondern über die Schleimhaut in der Scheide aufgenommen. Die beiden Hormone sind in einem Kunststoff-Ring eingeschlossen, der zu Beginn des Zyklus in die Scheide eingelegt wird. Nach drei Wochen wird der Ring wieder entfernt; es folgt eine Woche ohne den Ring. In dieser Woche kommt es dann zu einer Blutung, wie das auch bei der Pille der Fall ist. Der Ring wird von der Frau selber eingelegt und wieder entfernt.

  • Wie zuverlässig ist der Vaginalring?
    Er wirkt auf die gleiche Weise wie die Pille und bietet bei korrekter Anwendung auch eine hohe Zuverlässigkeit.
  • Vorteile des Vaginalrings
    Mit dem Vaginalring entfällt das tägliche Darandenken. Erbrechen oder Durchfall haben keinen Einfluss auf die Zuverlässigkeit. Weitere Vorteile sind denjenigen der Pille ähnlich.
  • Nachteile des Vaginalrings
    Die möglichen Nebenwirkungen des Vaginalrings sind vergleichbar mit denjenigen der Pille.

Die Dreimonats-Spritze

Wie wirkt die Dreimonats-Spritze?
Die Dreimonats-Spritze enthält ein lang wirkendes Gestagen, das alle drei Monate in den Gesässmuskel gespritzt wird. Sie verhütet Schwangerschaften, indem sie den Eisprung hemmt und zusätzlich auf die Gebärmutter-Schleimhaut und den Schleimpfropfen im Gebärmutterhals wirkt.

  • Vorteile der Dreimonats-Spritze
    Die Spritze ist ein zuverlässiges Verhütungsmittel für Frauen, die auf keinen Fall schwanger werden möchten oder dürfen, aber die Pille aus irgendwelchen Gründen nicht einnehmen möchten oder können.
  • Nachteile der Dreimonats-Spritze
    Viele Frauen klagen über Zwischen- und Schmierblutungen oder unregelmässige Blutungen. Alle 3 Monate ist ein Besuch in der Praxis zur Verabreichung der Injektion notwendig.
    Nach Sistieren der Injektionen kann es mehrere Monate dauern bis der normale Zyklus wieder einsetzt.

Die Hormon-Spirale (Mirena®)

Das System ist ein T-förmiges Kunststoffröhrchen, welches ein Gestagen-Reservoir enthält. Es wird von der Ärztin/vom Arzt in die Gebärmutter eingelegt. Dort setzt es bis zu 5 Jahre lang kontinuierlich eine geringe Hormonmenge frei.

  • Wie zuverlässig ist die Hormon-Spirale?
    Das Hormon abgebende Intra-Uterin-System bietet eine langfristige, zuverlässige Verhütung.
  • Für welche Frauen ist sie geeignet?
    Für Frauen, die sich eine langfristige und zuverlässige Verhütungsmethode mit niedrigdosiertem Hormon wünschen. Das Hormon abgebende Intra-Uterin-System enthält kein Östrogen und kann daher auch während der Stillzeit zur Verhütung eingesetzt werden. Es ist ebenso für Frauen mit starken und/oder schmerzhaften Blutungen geeignet.
  • Für welche Frauen ist sie nicht geeignet?
    Vor der Einlage muss durch die Ärztin/den Arzt genau geprüft werden, ob sich das System für die jeweilige Frau eignet. Dabei ist z.B. auf Fehlbildungen der Gebärmutter, das vorliegende Resultat eines unauffälligen Krebs-Abstrichs sowie allfällige Infektionszeichen zu achten.
  • Vorteile
    Das System wirkt hauptsächlich am Ort des Geschehens, lokal in der Gebärmutter, wodurch der Hormonspiegel im Blut möglichst niedrig gehalten wird. Zudem empfinden es viele Frauen als Erleichterung, wenn sie nicht mehr täglich an ihre Verhütung denken müssen. Bei der Mehrheit der Frauen kann es zu einer Verkürzung der Blutungsdauer und zu einer Verringerung der Blutungsmenge bis hin zum Ausbleiben der Blutung kommen.
  • Nachteile
    In den ersten drei bis sechs Monaten können Zwischenblutungen oder verlängerte Blutungen vorkommen.
  • Kann das Hormon abgebende Intra-Uterin-System die Fruchtbarkeit beeinflussen?
    Die Fruchtbarkeit wird durch die Anwendung dieser Methode nicht beeinträchtigt. Die Möglichkeit, schwanger zu werden, besteht nach dem Entfernen des Systems wieder beim nächsten Eisprung, sodass manche Frauen bereits im ersten Zyklus nach der Entfernung schwanger werden.

Das Hormon-Stäbchen

Es besteht aus einem kleinen Kunststoffröhrchen, welches ein Gestagen enthält. Das Röhrchen gibt das Hormon langsam und stetig über das umgebende Gewebe an den Körper ab und erreicht so eine gute Verhütungs-Zuverlässigkeit. Die Wirkung des Hormons besteht in der Verhinderung des Eisprungs und in der Verdickung des Schleimpfropfens im Gebärmutterhals. Die Einlage und die Entfernung des Röhrchens muss von einer Ärztin/einem Arzt unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden.

Über einen kleinen Hautschnitt auf der Innenseite des Oberarms wird das Röhrchen unter die Haut eingeführt. Die Wirkung des Hormon-Implantats hält drei Jahre an, dann muss es entfernt oder ausgetauscht werden.

  • Wie zuverlässig ist das Hormon-Implantat?
    Das Hormon-Implantat bietet eine langfristige, zuverlässige Verhütung einer Schwangerschaft.
  • Vorteile des Hormon-Implantates
    Zuverlässige Verhütung für bis zu drei Jahre.
  • Nachteile des Hormonimplantates
    Unregelmässige Blutungen werden relativ häufig von Trägerinnen berichtet.